Erinnerungen an den Kriegswinter vor 68 Jahren

in meiner Heimat Laubnitz Kr. Sorau

von Heinz Schmidt

Bei dem schönen Winterwetter mit reichlich Schnee in diesem Jahr, erinnere ich mich an den kalten Winter vor 68 Jahren in meiner damaligen Heimat. Es war der Winter 1940 bis 1941. Es schneite sehr viel und stürmte dazu. Eines Morgens, als ich zur Schule wollte, war die Straße nach unserem Nachbardorf zugeschneit. Die Straße lag etwas tiefer, da unser Acker höher lag. Da die meisten Männer im Krieg waren, mussten viel Frauen und ältere Männer die Straße frei schaufeln, damit das Postauto nach dem Nachbardorf Hermsdorf durch kam. Die Höhe der zugewehten Straße betrug so um 1,50 Meter. Doch oh weh in der nächsten Nacht hatte der Schneesturm die Straße wieder zugeweht und die Frauen und alten Männer mussten wieder zur Schaufel greifen, um die Straße, die nun die doppelte Höhe hatte, wieder frei zu schaufeln. Sogar der Abendzug von Sorau nach Grünberg, in dem die Arbeiter aus den Fabriken kamen, steckte ungefähr 3 km vor unserem Dorf in einer großen Schneewehe fest.

Die Arbeiter von Laubnitz mussten über Felder und Wälder in ihr Heimatdorf durch den hohen Schnee laufen. Die anderen Insassen, die im Zug waren, mussten warten bis die Gleise von zwei großen Güterzuglokomotiven frei geschoben wurden. Ende März setzte plötzlich Tauwetter ein, das wiederum zu Hochwasser führte. Die Brücken, die über dem Dorfbach waren, waren zu niedrig, und somit staute sich das Wasser und die Dorfaue wurde überschwemmt, wobei auch in unserem Keller Wasser eindrang.

Heinz Schmidt